Klingende Wortmusik - Neue Lyrik von Sri Chinmoy

Eine Arbeit von Dr.Vidagdha Bennett über die Gedichtsammlung “Mein flehender Gotteshunger” (My God-Hunger-Cry) - 7.Februar 2006

Einführung

Trotz der uneingeschränkten Modernität seiner in letzter Zeit verfassten Gedichte, und trotz seiner Vorliebe für spontan aus dem Sprechen heraus komponierte Verse, ist Sri Chinmoy ein Lyriker, der den Reim liebt.

Im Herbst 2005 tat es ihm der Gedanke an, einen Reim für jeden Tag des Kalenderjahres zu schreiben. Diese Gedichte traten schließlich zutage als Gebete, Aphorismen, philosophische Fragen, Erkenntnisse und kurze Lieder. Mit 154 bis Mitte November 2005 gedruckten Gedichten, die er unter dem Titel “Mein flehender Gotteshunger” (My God-Hunger-Cry) zusammenfasste, hat Sri Chinmoy sein Vorhaben beinahe bis zur Hälfte in die Tat umgesetzt.

Ich bin der Überzeugung, dass sich uns in dieser neuen Serie ein meisterhafter Lyriker zeigt, dem es gelingt, den formalen Aspekt dichterischer Versbildung in ein selbstverständliches und modernes Vehikel zeitlosen und universellen Ausdrucks zu verwandeln. Innerhalb eines einzigen Reimpaares oder Vierzeilers, dahinfließend in metrischer Anmut, erfüllt Sri Chinmoy auf einzigartige Weise unser Streben nach Vervollkommnung - in literarischer wie spiritueller Hinsicht.